Hotel Riviera

Zeuge der bewegten Geschichte Pulas

Pula ist eine Stadt, die auf eine lange und wechselhafte Geschichte zurückblicken kann. Davon zeugen noch heute das gewaltige, während der Regentschaft von Kaiser Augustus erbaute Amphitheater, der Augustustempel und das Hotel Riviera.

Augustus – Hotel Riviera?

Ein ganz schöner Sprung und dazwischen liegt auch viel Geschichte. Aber während die davor noch in Jahrhunderten zu messen war: Römer, Westrom, Ostrom, Venedig, zwischen dem Jahr 177 vor Christus und dem Jahr 1797 nach Christus (Ende der Republik Venedig), nahmen die Zeiten dann an Tempo zu und hinterließen als Zeitzeugen ein Hotel. Für die Geschichte auf der Durchreise sozusagen. Ein Haus, in dem jeder mal für ein paar Jahre seinen Kopf aufs Kissen legen konnte. Und Köpfe gab es viele seit Venedigs Ende.

Vorrangig in den ersten Jahren österreichische Köpfe. Diese beschlossen, damals war Österreich noch Seemacht, den natürlichen Hafen der Stadt zum österreichischen Hauptkriegshafen zu machen. 1856 wurde der Grundstein für den Ausbau gelegt und die damals 900 Einwohner umfassende Gemeinde wuchs innerhalb weniger Jahre stark an nahezu 60.000 waren es im Jahr 1910, bei der letzten Volkszählung unter österreichischer Herrschaft. Dann setzte bedauerlicherweise der Erste Weltkrieg dem Wachstum ein Ende und die Stadt wurde mitsamt Hauptkriegshafen italienisch, bis auch der Zweite Weltkrieg fast zu Ende war. Nach einem kurzen Interregnum wurde die Stadt Pula und mit ihr das Hotel Riviera dann im Jahre 1947 der jugoslawischen Teilrepublik Kroatien zugeschlagen. Der Rest der Geschichte ist dann heute noch hinreichend bekannt.

Mit dem Wechsel der Köpfe wechselte auch das Hotel Riviera die Besitzer und die Bestimmungen. Fertiggestellt wurde es 1908, zehn Jahre vor dem Ende der österreichischen Herrschaft und sechs Jahre vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Also noch fünf Jahre Zeit, in denen die feine Gesellschaft des Hauptkriegshafens Pula sich am morbiden Glanz der untergehenden Sonne des Hauses Habsburg ergötzen konnte.

Dann folgten vier Jahre, in denen die Besatzungen der Panzerboote der Kriegsmarine sicher beschäftigter waren als die Kaffeehauskellner auf den Terrassen des Hotels Riviera. Bekanntermaßen war dieser Beschäftigung kein Erfolg vergönnt und Pula, das Hotel Riviera und ganz Istrien wurden 1919 italienisch. Für das Hotel hieß das: Schluss mit Kaffeehauskellnern und Terrassenbetrieb. Stattdessen hielten italienische Finanzbeamte Einzug ins mondäne Gemäuer. Auf Krieg eins folgte Krieg zwei und danach fand sich das Hotel in der Hand des Volkes wieder. Werftarbeiter der Uljanik renovierten das imperiale Gebäude und brachten es auf den mittlerweile auch heute noch in weiten Teilen prägenden sozialistischen Stand. Ein hybrides Stadium, das die verschiedenen Epochen vereint, das vorübergehend sein wird und an dem man sich erfreuen sollte, solange es geht. Dieses historische Janusgesicht macht heute den wesentlichen Reiz eines Aufenthaltes im Hotel Riviera aus.

Das Gästehaus Hotel Riviera ist ab Ende April 2019 wieder für Besucher geöffnet.

Kontakt: Splitska Ulica 1
52100 Pula
Tel: 0038552211166

www.arenahotels.com

Dank an: Aldo Faraguna, Hoteldirektor Hotel Riviera

Wir danken der Stadtbücherei Pula und dem ViZZ Projekt für das zur Verfügung stellen der historischen Ansichtskarten, für diesen Film
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Dank an: Frau Nela Načinović und Frau Naia Bužleta von der Gradska Knijžnica i čitaonica Pula

Kontakt:

Ulica Svetog Ivana 1
52100 Pula
Tel: 003852 300 400
e-mail: gkc@gkc-pula.hr
www.gkc-pula.hr

Die Stadtbücherei von Pula betreibt seit 2009 ein umfangreiches Digitalisierungsprojekt mit dem Namen ViZZ.Das Ziel dieses Projektes ist es, der interessierten Öffentlichkeit Quellen zum regionalen Kulturerbe zugänglich zu machen und historisches Material zu schützen und zu bewahren.

Ein Besuch der Seiten ist für Menschen, die an der Geschichte Istriens und Pulas interessiert sind, sehr zu empfehlen!

www.vizz.gkc-pula.hr/en/

Youtube: Hotel Riviera